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Junge Leipziger triumphieren in Frickenhofen

Quelle: Rems-Zeitung

Autor: Timo Lämmerhirt

Der Loesch Cup im Waldstadion des SV Frickenhofen ist nicht nur eine Institution im Gmünder Raum, er steht seit Jahren auch fix im Terminkalender namhafter Jugend-Mannschaften diverser Profi-Klubs, die gerne an diesem U-15-Juniorenfußballturnier teilnehmen. In diesem Jahr hat sich schließlich RB Leipzig mit 1:0 im Finale gegen die TSG Hoffenheim durchgesetzt.

Die erste Partie des renommierten Fußballturniers durfte auch bei der diesjährigen 22. Auflage eine heimische Elf absolvieren. Unter dem Namen SGM Frickenhofen/Sulzbach-Laufen/Gschwend ging es gegen den Nachwuchs von RB Leipzig, der den Gastgebern beim 4:0 naturgemäß keine Chance ließ. „Es ist dennoch immer ein Highlight für die Jugendlichen der Region, wenn sie gegen die Nachwuchsstars antreten dürfen. Deswegen wird auch immer ein heimisches Team bei dieser Veranstaltung dabei sein“, erklärt Andreas Stütz, Vorsitzender des SVF und Organisator (hauptverantwortlich mit Frickenhofens Jugendleiter Tim Gückelhorn) dieses Turniers.

Es ist bereits seine siebte Veranstaltung, die er aktiv mitverfolgt und mitgestaltet. In Frickenhofen hält man an Altbewährtem fest. Der einzige Unterschied in diesem Jahr war die Begrenzung auf zehn teilnehmende Mannschaften, statt der bislang zwölf. „Dadurch können wir den Mannschaften ein Spiel mehr garantieren, was sich natürlich mehr lohnt. Wenn man bedenkt, dass hier beispielsweise eine Mannschaft aus Kopenhagen antritt und über 13 Stunden unterwegs ist“, erklärt Stütz.

Dies führte in diesem Jahr aber tatsächlich dazu, dass der SVF einigen Teams absagen musste, beispielsweise dem FC Augsburg oder dem SV Sandhausen, was Stütz als „Luxusproblem“ bezeichnete. Ein weiteres Problem seien die unterschiedlichen Ferien der Bundesländer. „Den idealen Zeitpunkt für dieses Turnier gibt es nicht. Mannschaften wie Wolfsburg, Dortmund oder Schalke konnten wir trotz mittlerweile guter Kontakte noch nie einladen“, verrät Stütz. Die teilnehmenden Mannschaften werden in den umliegenden Gasthäusern einquartiert, der Karlsruher SC und die Spvgg. Unterhaching sind in der örtlichen Schule untergebracht worden. Glamour? Fehlanzeige. „Ich glaube tatsächlich auch, dass die Mannschaften das familiäre Flair bei uns wertschätzen und deswegen gerne hierherkommen. Schlafen in der Turnhalle ist kein Problem und hier werden die Teams nicht von den Zuschauern abgeschottet, wie das auf ähnlichen Veranstaltungen häufiger der Fall ist“, sagt Stütz.

Rund 100 Ehrenamtliche sind von Donnerstag bis Sonntag pausenlos im Einsatz, um es den Mannschaften so angenehm als möglich zu gestalten. „Hier kochen wir selbst vor Ort für die Teams, hier kommt nichts aus der Tüte“, sagt Stütz nicht ohne Stolz. In der nunmehr über 20-jährigen Turniergeschichte haben sich schon so manche Akteure aus dem Fußball versammelt, die heute ganz oben im Profigeschäft an-gekommen sind. So waren schon Marc-André Ter Stegen, Torwart des FC Barcelona (damals noch mit Gladbach), Rani Khedira (der damals seinen Bruder Sami Khedira im Schlepptau hatte), Profi des FC Augsburg oder auch der heutige Trainer des VfB Stuttgart, Tim Walter (damals mit der Jugend des KSC) in Frickenhofen zu Gast. Und wer weiß, vielleicht waren bei dieser aktuellen Ausgabe auch schon wieder die Stars von morgen mit von der Partie.

Auch ist die Entwicklung eines Vereins bei solch einem Jugendturnier abzulesen. „Heidenheim kam immer so wie wir eigentlich nur als Localplayer mit dazu, hatte aber kaum Chancen. Vor allem aber in den vergangenen beiden Jahren merkt man, dass der FCH auch in der Jugend einen enormen Sprung gemacht hat“, so Stütz. Die heimische SGM hat in der nächsten Partie 0:5 gegen die TSG Hoffenheim gespielt, sich dann aber prächtig gegen den Karlsruher SC verkauft. Doch auch diesem musste man sich schließlich mit 0:1 geschlagen geben. Zum Abschluss gab es schließlich noch ein 0:5 gegen den 1. FC Nürnberg, was aber bei diesem Turnier für die Gastgeber nur nebensächlich ist. Hier geht es eher nach dem Motto: Dabei sein ist alles.

Die Heidenheimer dagegen bestätigten in diesem Jahr nur bedingt die Einschätzung von Stütz. Verloren sie zum Auftakt gegen Kopenhagen mit 0:1, folgte daraufhin zwar ein 1:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt. Doch in den Partien gegen Unterhaching (0:1) und den VfB Stuttgart (0:2) war dann schließlich nichts drin für den FCH, der damit ausgeschieden war.

Nach einer spannenden Gruppenphase ging es in den Viertelfinals am nächsten Tag recht deutlich zu. Die TSG Hoffenheim schlug die Spvgg. Unterhaching mit 3:0, die Leipziger fertigten die Eintracht aus Frankfurt gar mit 5:0 ab. Im Duell Baden gegen Württemberg setzte sich schließlich der Titelverteidiger Karlsruhe gegen den Rekordsieger VfB Stuttgart mit 2:0 durch. An Dramatik kaum zu überbieten war schließlich das Viertelfinale zwischen dem 1. FC Nürnberg und Bröndby IF, das mit 4:3 für den deutschen Nachwuchs, nach einem Elfer-Krimi ausging. Die Halbfinals gestalteten sich schließlich knapp. Die TSG Hoffenheim setzte sich gegen den Vorjahressieger Karlsruhe mit 1:0 durch, RB Leipzig siegte mit 2:0 gegen Nürnberg. Die Karlsruher haben somit zwar nicht ihren Titel verteidigen können, haben sich aber dank eines 2:0-Siegs im kleinen Finale über den FCN den dritten Platz gesichert. Sieger der diesjährigen Ausgabe wurde schließlich die U15 von RB Leipzig, die sich im Finale hauchdünn mit 1:0 durchgesetzt hatte.

 

Spieler des Turniers: Mamadou Kone (RB Leipzig)

 

Torhüter des Turniers: Karaskaya Baha (1.FC Nürnberg)