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Frickenhofen verpflichtet ehemaligen Oberligaspieler

Das Suchen nach einem neuen Trainer war für Frickenhofen schon Ende Januar von Erfolg gekrönt. Ein ausgewähltes Gremium machte sich auf die Suche in der FuPa-Börse und auch Kandidaten, die man bereits 2018 kontaktierte, wurden ins Gedächtnis gerufen. In diesem Zusammenhang fiel auch der Name Martin „Roko“ Rokowski. Nach intensiven Gesprächen und Skype Meetings fiel Roko in die engere Auswahl und machte letztendlich das Rennen. Thomas Nast hat es sich wiedermal nicht nehmen lassen und dem neuen Zugpferd Löcher in den Bauch gefragt. Was dabei raus kam könnt ihr selbst lesen.

 

 

 

Nast: Hallo Martin, es freut mich, dass du den Weg zu uns gefunden hast. Was hat dich letztendlich dazu bewogen, den doch recht weiten Weg von Crailsheim zu uns auf die wunderschöne Frickenhofer Höhe auf dich zu nehmen?

 

Rokowski: Hallo Thomas, erstmals möchte ich mich bei dir für deine Zeit bedanken. Das hat verschiedene Gründe und ich werde versuchen jeden Interessierten zufrieden zu stellen.

 

In den letzten Monaten hat sich privat und beruflich viel bei mir getan, sodass ich für mich entschieden habe, etwas Neues machen zu wollen. Diese Entscheidung sollte sich auch auf meine Person als Trainer auswirken, darum will ich einen neuen Verein, neue Spieler und eine andere Mentalität kennenlernen. Zudem bin ich sehr angetan von der ländlichen Gegend und der Sportanlage.

 

Vor ungefähr drei Jahren hatte ich schon Kontakt mit Andi Stütz, da hat es mit der Verpflichtung letztendlich nicht geklappt. Ich habe Frickenhofen allerdings nie ganz aus den Augen verloren und regelmäßig auf FuPa und anderen Portalen verfolgt. So gab es gegen Ende letzten Jahres schon mal einen kleinen Smalltalk, ob ich mir vorstellen könnte, Frickenhofen ab Sommer zu coachen. Durch sehr viele positive Gespräche mit den Verantwortlichen und dem Spielergremium, war ich überzeugt den Weg, welchen ihr in den kommenden Jahren einschlagen wollt, gemeinsam mit euch anzugehen.  

 

Zu guter Letzt überzeugte mich das Bemühen um meine Person, das Vereinsbild und das Familiäre. Zudem habe ich richtig Lust mit einer hungrigen und talentierten Mannschaft zu arbeiten.

 

Erzähl doch mal von deinen Glanzzeiten als Spieler, wo warst du schon selbst auf Torejagd?

 

Auf Torejagd bin ich immer noch, aber meine erfolgreichste Zeit als Spieler, war natürlich beim TSV Crailsheim sowie TSV Ilshofen und der Spvgg Satteldorf. Mit diesen Vereinen habe ich einige Erfolge feiern können und habe diesen Vereinen rückblickend viel zu verdanken.

 

Als erste Trainerstation (Spielertrainer) hat mich der Sportverein Rieden in der Saison 2016/2017 verpflichtet. In meinen zwei Jahren als Spielertrainer haben wir sehr erfolgreich zusammengearbeitet und haben nur denkbar knapp den Aufstieg verpasst.

 

Im Sommer 2018 habe ich den TSV Unterdeufstetten übernommen. Wir als Team um Andreas Etzel und Joscha Gentner haben es geschafft aus einer verunsicherten Mannschaft eine sehr erfolgreiche Truppe zu formen. Doch nach einem Jahr habe ich dann entschieden, dass es besser ist, wenn ein anderer die spielerische Leitung übernimmt. Im Anschluss habe ich mir eine Auszeit als Trainer genommen.

 

Seit 2020 bin ich nun Co-Trainer in Jagstzell.

 

 

Du hast gesagt, dass du in Frickenhofen nur noch an der Seitenlinie stehen willst, obwohl du eigentlich noch ein Torgarant bist mit deinen jungen 37 Jahren. Würde dir da nicht der Fuß jucken, wenn es in der 85. Minute 1:1 im Derby stehen würde?

Natürlich werde ich immer bereitstehen, wenn es mal klemmt oder falls die Jungs einen Schub brauchen. Ich hoffe nicht, dass es zu dieser Situation kommt und in der 85. Minute schon alles in trockenen Tüchern ist.

Aber Fußball ist so unberechenbar, daher bin ich bereit und werde natürlich helfen, wenn es notwendig ist.

 

Wie verbringst du deine freie Zeit außerhalb des Fußballs?

 

Meine freie Zeit verbringe ich gerne mit meiner Tochter. Außerdem mache ich natürlich gerne Sport und das am liebsten, wenn ich in der freien Natur unterwegs bin.

 

Jeder Trainer hat ja bekanntlich ein Ziel, wo er hinmöchte bzw. das er erreichen möchte. Darum kommst auch du nicht um die Frage herum. Also Martin, was möchtest du mit dem SV Frickenhofen erreichen?

 

In Zukunft wollen wir uns als Team in der Kreisliga B2 in der oberen Tabellenregion positionieren und mittelfristig in die A-Klasse aufsteigen. Die sportlichen Erfolge sollen im aktiven Bereich mit Spielern aus der eigenen Jugend erzielt werden. Darum ist es mir auch wichtig, vorrangig die A-Jugend selbst anzusehen, um diese an den aktiven Spielbetrieb heranzuführen. Wichtig ist auch, dass die Identifikation mit dem Verein von jedem Beteiligten gelebt wird. Es muss ein Teamgeist entstehen, der uns als Team in der Entwicklung enorm helfen wird.   

 

Was für ein Typ Mensch und Trainer bist du? Worauf legst du deinen Fokus?

 

Als Mensch: sehr angenehmer und ruhiger typ, sehr zielorientiert und fokussiert auf meine Aufgaben.

 

Als Trainer: schwer zu beschreiben. Auf dem Platz kann ich auch mal laut werden aber das kommt eher selten vor. Bin sehr ehrgeizig und möchte diesen Spirit auf die Spieler in allen Bereichen übertragen, um diese auf ein höheres Level zu bringen. Natürlich müssen die Spieler auch ihren Teil dazu beitragen.

 

Wenn das scheiß Virus mal das Weite sucht könnten wir ja mal ein Grillfest bei dir machen und anschließend in den Factory Club gehen. Was sagst du dazu oder bist du kein Feierbiest?

 

Ein Feierbiest? (lacht) Das war ich vielleicht früher, jetzt bin ich eher der Genießer und Vorzeige-Papa. Aber ich lasse es mir nicht nehmen zu besonderen Anlässen auch mal einen mehr zu trinken.

 

Bier oder Wein?

 

Zuhause ein Gläschen Wein, das ich in aller Ruhe genießen kann. Mit meinem Team auf dem Sportplatz natürlich Bier, hierbei tendiere ich aber eher zu einem Cola-Weizen oder Radler, muss ja schließlich noch nach Hause kommen.

 

 

 

Da dich die Gegner selbst kennenlernen sollten und wir nicht so viel aus dem Nähkästchen plaudern wollen, auf was können sich unsere Gegner in Zukunft gefasst machen?

Die Qualität in der Mannschaft ist zweifelsohne vorhanden, wir müssen zusehen, dass die Spieler diese konstant abrufen können. Wir werden uns über einen spielerischen Ansatz definieren und über schnelle, sichere Kombinationen unsere Chancen erspielen. Mit viel Tempo schnelle Konter auszuüben und bei Ballverlust nicht den Kopf hängen lassen, sondern den Ball direkt zurückerobern, um am Ende der kommenden Saison in der oberen Tabellenregion zu stehen. Den Rest werde ich mit meinem Team hinter verschlossenen Türen besprechen. 

 

Da hier alles für dich Neuland ist, auf was freust du dich am meisten bei uns?

 

Auf die Zeit im Waldstadion an der Seitenlinie zu stehen, da es schon ein schönes Plätzle ist. Ich freue mich jetzt schon auf den Verein, meine Spieler und die ganzen Fans, welche dem Team immer zur Seite stehen. Unterm Strich bin ich richtig heiß und freue mich, wenn wir endlich loslegen dürfen.

 

Zu guter Letzt bleibt dein vorheriger Verein nicht verschont, was willst du den Jungs noch mit auf den Weg geben?

 

Dem SV Jagstzell wünsche ich nur das Beste, wenn sich unsere Wege trennen. Doch bis dahin sind es noch ein paar Monate mit einem super Verein, bei dem ich sehr herzlich aufgenommen wurde. Ich hoffe, dass wir diese Runde noch ordentlich und erfolgreich zu Ende spielen können, um das Ziel Aufstieg schaffen zu können. Ich durfte dort viele gute Jungs kennen lernen, welche auch zu guten Kumpels geworden sind.

 

Danke Coach für deine ehrlichen Antworten und deine Zeit. Ich hab jetzt schon richtig Bock darauf kritisch und fachlich über das Team zu schreiben zur neuen Saison. Unsere Fans und alle drum herum werden sich freuen, dich bei einem Getränk begrüßen zu dürfen. Ich selbst bin wieder heiß, sodass ich eventuell meine alten Kickschuhe für die Reserve schnüren werde.